Samstag, 29. November 2014

Hochbunker Eidelstedter Weg 10: Abriss scheint besiegelt

Hoffnung. © Frank Rasch
In der Vergangenheit hatten wir über den Bunker im Eidelstedter Weg 10 berichtet. Das Bezirksamt möchte das denkmalgeschützte Bauwerk abreißen lassen und an gleicher Stelle einen Spielplatz errichten um Beiersdorf eine Werkserweiterung zu ermöglichen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden in Hamburg über 1.000 Schutzräume errichtet durch die die Bevölkerung vor Bombenangriffen geschützt werden sollten. Besonders auffallend sind die Hochbunker, von denen es im Stadtteil Eimsbüttel gleich mehrere gab. Fast alle dieser Bauwerke wurden bereits abgerissen oder komplett umgebaut.

Zahlreiche Hochbunker wurden in der Zeit des „Kalten Krieges“ (1947 – 1989) vollständig umgerüstet um die Bevölkerung vor atomaren Angriffen zu schützen. Fast keins der Bauwerke ist heute noch im Originalzustand. Es gibt allerdings einen Hochbunker im Eidelstedter Weg, der fast so erhalten ist wie er im Zweiten Weltkrieg genutzt wurde.

Über den Hochbunker im Eidelstedter Weg 10 hatten wir bereits berichtet (HIER). Zu Beginn des Jahres schien es noch als ob der Abriss des unter Denkmalschutz stehenden Bauwerks verhindert werden könnte. Diese Hoffnung ist seit einem Stadtplanungsausschuss in Stellingen dahingeschieden und scheint sich nicht zu bestätigen.

Beiersdorf in Eimsbüttel will sich vergrößern

Die Beiersdorf AG möchte den Sitz in Eimsbüttel vergrößern und benötigt Flächen um Gebäude errichten zu können. Für diesen Zweck wurde der Bunker im Wiesinger Weg abgerissen (Artikel zum Bunker, Artikel zum Abriss). Mit zwei Bauwerken an der Quickbornstraße und im Eidelstedter Weg 10 sollen zwei weitere Bunker fallen.

Neben dem Bunker im Eidelstedter Weg 10 befindet sich ein Spielplatz und dieser muss für die Werkserweiterung käuflich von der Stadt erworben werden. In näherer Umgebung muss eine Ersatz-Spielfläche errichtet werden. Für den späteren Spielplatz haben sich Planer eine Fläche ausgeguckt auf der heute der Hochbunker steht.

Obwohl sich viele Anwohner für den Verbleib des Bunkers aussprechen und es durchaus andere Möglichkeiten gibt um Spielflächen im Stadtteil zu schaffen, scheint sich der Abriss am Ende zu bewahrheiten - obwohl der Bunker unter Denkmalschutz steht. Der Denkmalschutz sollten Bestand haben, sonst machen solche Gesetze keinen Sinn. 

Kaum Hoffnung für den Erhalt des Bunkers

Seit dem Stadtplanungsausschuss ist klar, dass es von der politischen Seite wenig Gesprächsbereitschaft für einvernehmliche Lösung besteht. Der Verkauf der jetzigen Spielfläche an die Beiersdorf AG steht kurz vor dem Abschluss. Vor allem wird kritisiert, dass die Planungen und Verhandlungen hauptsächlich hinter verschlossenen Türen stattfanden. 

Die Vertreter der Beiersdorf AG behaupteten beim Ausschuss, dass es noch keine konkreten Planungen für einen Abriss gibt. An den Wahrheitsgehalt dieser Äußerungen darf durchaus gezweifelt werden, weil man sonst vermutlich keine teuren Planungen begonnen hätte von denen einige Personen jetzt nicht abweichen möchten.

Die Personen beim Stadtplanungsausschuss um Herr Gätgens, Leiter des Fachamtes für Stadt- und Landschaftsplanung, und Baudezernentin Frau Fuhlendorf signalisierten kaum Gesprächsbereitschaft. Für Bunker-Freunde und den Verein Hamburger Unterwelten e.V. besteht somit nur wenig Hoffnung auf eine Rettung des Bunkers. (fr)

Fotos vom Stadtplanungsausschuss:

Stadtplanungsausschuss in Stellingen. © Frank Rasch
Großes Interesse beim Thema Eidelstedter Weg 10. © Frank Rasch
Spielplätze im Bezirk. © Frank Rasch
 Hier werden fehlende Spielflächen aufgezeigt. © Frank Rasch
Hochbunker Eidelstedter Weg 10. © Frank Rasch

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