Mittwoch, 17. April 2019

100 Jahre Volksbühne - Die Chronik der Hamburger Volksbühne

Chronik. © FOtto
Kürzlich wurde das 100-jährige Jubiläum der Hamburger Volksbühne gefeiert. Das dies ein Grund zu feiern ist wird deutlich, wenn man die kürzlich erschienene 100-Jahr „Chronik der Hamburger Volksbühne“ liest. Hier einige Auszüge aus der Chronik...

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vollzog sich im Rahmen der Industrialisierung in Deutschland gesellschaftlich ein grundlegender Wandel. Hamburgs Entwicklung zur Handels- und Hafenmetropole ließ durch den Zuzug von Arbeitern und Angestellten aus dem Umland die Einwohnerzahlen vor dem Ersten Weltkrieg auf eine Milion wachsen.

Nach 1890 wurde Hamburg zum Sitz des Leitungsgremiums der deutschen Gewerkschaften, und auch die Anhänger der sozialdemokratischen Partei wurden immer zahlreicher. Im Dezember 1892 begann die „Freie Volksbühne Hamburg“ mit einführenden Vorträgen und zeitgenössische Dichter und ihre Bühnenwerke. Später kamen noch eigene Theateraufführungen hinzu.

Noch während des Ersten Weltkriegs hat sich die Idee, breiten Bevölkerungsschichten den Zugang zum Theater zu ermöglichen, in Gesprächskreisen entwickelt. Nach einigen Gesprächen im Herbst 1918 trafen Vertreter verschiedener Gruppen am 4. Januar 1919 im Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof zur konstituierenden Sitzung der „Hamburger Volksbühne“ zusammen. Bis Ende des Gründungsjahres 1919 wurden fast 4.000 Mitglieder gewonnen.

Theaterticket für 28 Millionen Reichsmark

Gegen Ende des Jahres 1923 geht die Inflation ihrem Höhepunkt entgegen. Ein Theaterplatz bei der Volksbühne kostete 28 Millionen Reichsmark. Dem Tageskurs der Reichsmark folgend, muss der Kartenpreis mit jeder Vorstellung neu ausgehandelt werden. Der Inflation zum Trotz ist die Mitgliederzahl im Laufe des Jahres 1923 stark gewachsen. Die Volksbühne zählt 18.000 Mitglieder.

Nach der schwierigen Zeit während der Weltwirtschaftskrise um 1930 kamen 1933 die Nationalsozialisten an die Macht. Für die Volksbühne war dies eine sehr schwierige Zeit. Die Volksbühne Hamburg wird die Deutsche Bühne. Alle verbliebenen Mitglieder der Volksbühne wurden in die NS-Organisation „Deutsche Bühne“ überführt. Mangels Mitglieder war es das vorläufige Aus der Volksbühne.

Auch die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war keine einfache. In der Chronik heißt es 1945: „Neubeginn im Trümmerfeld“. Die Volksbühne wurde neu gegründet und erfreut sich bereits im Dezember 1945 an 3.000 Mitgliedern. Nach dem darauffolgenden sieben Monaten waren es schon 15.000 Mitglieder. Wie es nach 1945 weiter ging ist im besagten Buch aufgeführt „Chronik der Hamburger Volksbühne“.

Das Buch mit vielen tollen Fotos aus den vergangenen 100 Jahren kostet für Mitglieder der Hamburger Volksbühne e.V. 10 Euro. Nichtmitglieder zahlen 12,90 Euro (bei Versand zzgl. 3 Euro Porto und Verpackung). Zu bestellen ist die Chronik telefonisch unter 22 700 666 oder online über service@inkultur.de.

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