Montag, 16. Dezember 2013

Esso Häuser evakuiert: Demo am Samstag und Abriss 2014

Abgesperrt. © F. Rasch
Die Esso-Häuser auf dem Kiez sind Wahrzeichen. Dass die Häuser abgerissen werden stand bereits fest. Doch nun geht es deutlich schneller. Die Läden, Wohnungen und die Tankstelle mussten wegen Einsturzgefahr evakuiert werden. 2014 werden sie abgerissen. 

Die noch verbliebenen Mieter in den Wohnungen der Esso-Häuser mussten am Wochenende ihre Wohnungen verlassen und dürfen wegen Einsturzgefahr nicht mehr zurück. Alle Mietungen und Läden, sowie die berühmte Esso-Tankstelle, mussten vollständig evakuiert werden. Rund um die Gebäude wurde ein Zaun errichtet. 2014 beginnt der Abriss.

Ein privater Sicherheitsdienst bewacht die maroden Esso-Häuser am Spielbudenplatz, damit niemand die Gebäude betritt oder in den Wohnungen plündert. Wie die Zukunft der Mieter aussieht ist teilweise noch unklar. Derzeit wohnen sie in Hotels und bei Freunden. „Bei den Hotels handelt es sich um eine Absteige ohne Teppich“, wie uns ein Mieter erzählte.

Für einige Mieter wurden laut dem Leiter des Bezirksamts, Andy Grote (45, SPD), bereits neue Wohnungen gefunden. Weitere Wohnungen werden mit amtlicher Hilfe gesucht. Die vorläufig zur Verfügung gestellten Hotel-Zimmer können keine langfristige Lösung sein. Aber was machen die Geschäfte? Der Blick in die Zukunft verspricht nichts gutes. 

Ende der geschäftlichen Existenz 

Für einige der Bars und Läden im Erdgeschoss bedeutet die Evakuierung das Aus. „Das Herz von St. Pauli“, der Western-Shop „Hundertmark“, das „Molotow“, die Esso-Tankstelle und viele weitere Geschäfte mussten schließen. Für einige ist es das Ende der geschäftlichen Existenz. Die Mieten im späteren Neubau werden kaum bezahlbar sein.

Das die Esso-Häuser nicht mehr zu retten sind, dass kann man bei genauer Betrachtung deutlich erkennen. Traurig ist, dass es soweit gekommen ist. Es kann ja nicht richtig sein, dass man die Esso-Häuser auf dem Kiez einfach vergammeln lässt um einen Neubau entstehen lassen zu können. Eine andere Lösung wäre schön gewesen. 

Die Situation könnte kritisch werden

Nun sorgt das Verhalten der früheren und jetzigen Eigentümer der Esso-Häuser für Ärger. Bei den Demos am kommenden Wochenende könnte die Stimmung durch die neue Situation zusätzlich angeheizt werden. Möglicherweise ist das ein „gefundenes Fressen für die Krawallmacher“, vermutet André L., der direkt gegenüber wohnt. (fr)

Fotos von der Absperrung:

Die Balkone wurden bereits abgestützt. © F. Rasch
Aus die legendäre Tankstelle wird nicht mehr öffnen. © F. Rasch
Auch das zweite Hochhaus ist in einem sehr schlechten Zustand. © F. Rasch
Man beachte die Werbung am Esso-Haus (Das Handwerk). © F. Rasch

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