| Mahnmal St. Nikolai © F. Rasch |
Nach monatelanger Uneinigkeit über die dringend nötige Sanierung der ehemaligen Hamburger Hauptkirche St. Nikolai und die dadurch entstehenden Kosten, kommen die Arbeiten an dem Mahnmal nun allmählich voran. Zuletzt wurde das Gebäude mit Hilfe eines Polizei -Hubschraubers Vermessen. Nun wird die Nikolai-Kirche mit einem Gerüst verkleidet damit bald die Hauptarbeiten am Turm beginnen können.
Anfang August 2011 stürzte ein fast 15 Kilo schwerer Steinbrocken vom Turm der ehemaligen Hauptkirche St. Nikolai in die Tiefe auf den benachbarten Radweg. Verletzt wurde bei dem Unfall glücklicherweise niemand (Norddeutschland berichtete). Allerdings führte der Vorfall dazu, dass man nun endlich erkannt hat, dass eine umfangreiche Sanierung des Mahnmals unumgänglich ist.
Experten haben in den vergangenen Wochen damit begonnen mit einer speziellen Kamera den Turm zu fotografieren. Jeder Millimeter der Nikolai-Kirche wurde genau vermessen um alle Schäden ermitteln zu können. So ist eine genauere Planung möglich. Um den Zeitplan für die Sanierung des Kirchturms einhalten zu können half sogar die Polizei damit der den oberen Teil des Turms zu fotografieren. Nun hat auch eine Firma damit begonnen ein Gerüst aufzubauen (Foto).
| Die Arbeiten beginnen © F. Rasch |
Kürzlich wurde mir eine Frage gestellt: "wer eigentlich der heutige Eigentümer der Nikolai-Kirche? Wenn man es genau nimmt, dann ist der heutige Name des Gebäudes: „Ehemalige Hauptkirche St. Nikolai“. Was einen schnell darauf schließen lässt, dass im inneren des Gebäudes keine Kirche mehr vorhanden ist. Das ist seit 1943 nicht mehr der Fall.
Die ehemalige Hamburger Hauptkirche ist heute ein Mahnmal um „den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft zwischen 1933 und 1945“ zu gedenken. Von der 1195 gegründeten und zuletzt 1874 fertiggestellten Kirche war nach dem Krieg nicht mehr viel übrig da der 147 Meter hohe Turm den alliierten Bomberpiloten als Zielpunkt diente. Große Teile der 1943 zerstörten Kirche wurden 1951 abgerissen. Es blieb nur der Turm, ein Teil der südlichen Außenmauer und die Wände des Chors erhalten.
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| Original Entwurf |
Vor der Zerstörung 1943 war die St. Nikolai-Kirche ein echter Prachtbau (siehe Entwurf des englischen Architekten Sir George Gilbert Scotts). Der Hamburger Senat beschloss nach dem Krieg, die Kirche nicht wieder aufzubauen, da im Zuge der Stadtentwicklung die Wohnbevölkerung im Zentrum immer geringer wurde. Dies führte zu einer Verlegung der Kirchengemeinde St. Nikolai nach Harvestehude. Im Jahr 1962 wurde die neue Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern eingeweiht. (fr)

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