Sonntag, 18. Februar 2018

Kritik am Abriss des Deutschlandhauses am Gänsemarkt

Deutschlandhaus (links). © FOtto
Das 1929 nach Plänen von Fritz Block und Ernst Hochfeld errichtete Deutschlandhaus am Gänsemarkt soll abgerissen und durch einen gläsernen Neubau des Stararchitekten Hadi Teherani ersetzt werden. Denkmalschützer sind davon wenig begeistert.

Das „Hamburger Abendblatt“ und auch die „faz“ berichteten bereits, dass das Deutschlandhaus am Gänsemarkt abgerissen und durch einen Neubau des Stararchitekten Hadi Teherani ersetzt werden soll. Dabei gilt das 1929, nach Plänen von Fritz Block und Ernst Hochfeld, errichtete Deutschlandhaus, als ein architektonisches Meisterwerk. Der scheinbar beschlossene Abriss ist nicht nachvollziehbar.

„Wir beklagen, dass an einer stadtgeschichtlich und denkmalpflegerisch so zentralen Stelle Hamburgs erneut ohne jedwede öffentliche Beteiligung über Abriss und Neubau entschieden wurde“, heißt es in einer Positionierung des Denkmalrates, heißt es im „Abendblatt“. Vor allem aber macht dieser Fall wieder deutlich, dass „Denkmalschutz“ in Hamburg nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Die „faz“ schreibt: „Wie anders ist es sonst zu erklären, dass im Herzen Hamburgs jetzt der Abriss eines historisch und städtebaulich bedeutenden, identitätsstiftenden Bauwerkes beschlossene Sache zu sein scheint, ohne Beteiligung der Hamburger Bürger, ja geradezu an ihnen vorbei?“ Außerdem bildet das Deutschlandhaus gemeinsam mit der Fianzbehörde ein architektonisches Ensemble.

Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz

Für die Hamburger Kulturbehörde und das ihr angegliederte Denkmalamt, scheint ein Abriss des Deutschlandhauses beschlossene Sache zu sein. „Keine Handhabe“, heißt es. Das Gebäude stehe nicht unter Denkmalschutz, da es kriegsbeschädigt war und in den siebziger und achtziger Jahren nicht denkmalgerecht umgebaut wurde.

Trotzdem scheint das letzte Wort in Sachen Abriss noch nicht gesprochen zu sein. Man darf gespannt sein wie es in dieser Sache weiter geht. Wir bleiben dran. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass es am Ende zum Abriss kommen wird. In Hamburg hat sich das wirtschaftliche Interesse in den vergangenen Jahren fast immer gegen das Interesse am Denkmalschutz durchgesetzt.

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