Samstag, 10. Oktober 2015

Zwangsarbeiterbaracken in Fuhlsbüttel

Zwangsarbeiterbaracke. © Frank Rasch
Im Wilhelm-Raabe-Weg 23, in Hamburg-Fuhlsbüttel, befindet sich eine der letzten verbliebenen Zwangsarbeiterbaracken aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Heute sind die Häuser ein öffentliches Informationszentrum über NS-Zwangsarbeit.

Im Zeiten Weltkrieg wurden vielen deutsche Arbeiter in den Krieg eingezogen um an den Front zu kämpfen. In Deutschland fehlte es dadurch an Arbeitskräften und diese wurden aus dem besetzten Ausland herangezogen. Neben Juden und Kriegsgefangenen wurden auch herkömmliche Zivilisten nach Deutschland geholt und als Arbeitskräfte in verschiedenen Firmen eingesetzt.

Anfangs verteilten die Deutschen in den besetzten Ländern noch Flugzettel um auf diese Weise für Arbeitskräfte zu werben. Der Erfolg der Aktion blieb aus. Dann wurden drastischere Maßnahmen ergriffen und die Besetzer begannen Familien zu erpressen. Familien die keine Arbeitskräfte nach Deutschland entsendeten, die hatten es künftig sehr schwer an Lebensmittel zu kommen.

Einige dieser Zwangsarbeiter wurden in Baracken nach Hamburg-Fuhlsbüttel in den Wilhelm-Raabe-Weg gebracht und waren für Firmen wie CHF-Müller/Röntgenmüller (heute Philips Medizin Systeme) tätig. Innerhalb des Lagers waren die Bedingungen alles andere als gut. In den Baracken war es kalt, nass, dreckig und sehr beengend. In den kleinen Häusern lebten viele Menschen auf engsten Raum.

Dank dem Engagements und dem Arbeitseinsatz der Willi-Bredel-Gesellschaft Geschichtswerkstatt e.V. wurde eine dieser Baracken erhalten und befindet sich teilweise im Originalzustand. Die Zwangsarbeiterbaracke hat von April bis November, jeden ersten Sonntag im Monat, von 14 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet. Zieladresse: Wilhelm-Raabe-Weg 23, 22335 Hamburg. (fr)

Veränderte Zwangsarbeiterbaracke. © Frank Rasch
Ausstellungsraum. © Frank Rasch
Büro. © Frank Rasch
Historische Eindrücke. © Frank Rasch
Außenansicht. © Frank Rasch
Teilweise erhaltene WC-Baracke. © Frank Rasch

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