Freitag, 8. August 2014

Hochbunker Müggenkampstraße: Rundgänge noch bis Herbst

Hochbunker. © Frank Rasch
Der 1942 erbaute Hochbunker in der Müggenkampstraße 51 in Eimsbüttel wird voraussichtlich Ende des Jahres abgerissen und Platz für Wohnungen machen. Zuvor besteht aber noch die Möglichkeit den Bunker in Rahmen einer Führung zu besichtigen. 

Der Zweite Weltkrieg und der „Kalte Krieg“ liegen bereits lange zurück. Trotzdem ist es wichtig, dass solch grausamen Ereignisse nicht vergessen werden. Heute erinnern nur noch wenige Dinge an diese dunklen Kapitel der Menschheitsgeschichte. In Hamburg erinnern vor allem die vielen alten Bunker an die damaligen Ereignisse.

In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Bunker abgerissen um Platz für den Wohnungsbau zu schaffen. So wird es auch an der Ecke Müggenkampstraße / Satoriusstraße geschehen. Der dort befindliche Hochbunker soll voraussichtlich zum Ende des Jahres 2014 abgerissen werden und an gleicher Stelle sollen Wohnungen entstehen.

Bevor die Abrissarbeiten beginnen besteht die Möglichkeit auf einen Rundgang durch den Bunker. Bis zum Herbst bietet der Verein „Hamburger Unterwelten e.V.“ Führungen an. Eine Voranmeldung über die Internetseite des Vereins ist unbedingt notwendig. HIER geht es zur Anmeldung auf www.hamburgerunterwelten.de.

Zivilschutzanlage für 1.858 Personen

Bei dem Bauwerk in der Müggenkampstraße 51 handelt es sich um einen siebengeschossigen Hochbunker. Baubeginn war am 25. April 1941 und fertiggestellt wurde er am 8. Oktober 1942. Im Gegensatz zu einigen Nebengebäuden überstand der Bunker den Krieg unbeschadet und wurde ab 1945 überwiegend als Lagerfläche genutzt.

Im Herbst 1963 beschäftigte man sich wegen des „Kalten Kriegs“ erstmals mit dem Umbau des Bunkers zu einer Zivilschutzanlage. 1964 wurden die Planungen wegen fehlender Mittel wieder eingestellt. Im Jahr 1988 gab es die Zustimmung für die Instandsetzung des Hochbunkers, woraufhin die Arbeiten einige Monate später begannen.

Nach dem Ende der teuren Umbauarbeiten wurde die Zivilschutzanlage im Jahr 1994 wieder an die Behörden übergeben – nach dem Ende des „Kalten Krieges“. Fortan hatte der Hochbunker Platz für 1.858 Personen und war ausgelegt für einen Aufenthalt von zehn Stunden. Der Bunker verfügt nicht über Sitz- und Liegeeinheiten. (fr)

Fotos aus dem Hochbunker Müggenkampstraße: 

Eins von zwei Treppenhäusern. © Frank Rasch
Leuchtfarbe kennzeichnet den Weg bei Dunkelheit. © Frank Rasch
Die "Zellen" sind ohne Türen ausgestattet. © Frank Rasch
Es gibt mehrere Toiletten und Waschräume. © Frank Rasch
Der Maschinenraum im Untergeschoss. © Frank Rasch
Weitere Eindrücke gibt es auf der Internetseite von Hamburger Unterwelten e.V. oder live bei einer der Führungen durch den Hochbunker in der Müggenkampstraße 51. 

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