Mittwoch, 18. Januar 2012

UBootBunker Finkenwerder: FINK II eine Bunkerruine wird zum Denkmal

FINK II im Rüschkanal © F. Rasch
Der Hamburger Hafen ist wichtig für Industrie und Wirtschaft, auch in Kriegszeiten. Im 2. Weltkrieg wurden in Hamburg viele Schiffe und U-Booten gefertigt. 114 U-Boote wurden im Bunker FINK II gefertigt. Heute ist FINK II eine Ruine und seit 2006 Mahnmal.

Selbst einigen Anwohnern Finkenwerders ist nicht bewusst, dass es im Rüschkanal noch eine Ruine eines U-Boot-Bunkers aus dem 2. Weltkrieg gibt. Das der ehemalige U-Boot-Bunker, mit der Tarnbezeichnung FINK II, nicht jedem bekannt ist, könnte daran liegen, dass die Ruine erst seit wenigen Jahren wieder zu sehen ist.

1940 plante die Regierung den Bau eines U-Boot-Bunkers in Finkenwerder. So wurde von 1941 bis 1942 auf dem Geländer der Deutschen Werft der Nassbunker FINK II erbaut. Anfangs bestand FINK II aus zwei Nassboxen, in die jeweils drei U-Boote passten. 1941 wurden zwei weitere Boxen gebaut. Kurz vor der Fertigstellung der zusätzlichen Boxen, wurde entschieden, dass eine weitere Box benötigt wird.

Nach dem Ende der Bauzeit hatte FINK II Platz für 15 U-Boote. Beim Bau der Anlage wurden 130.000 m² Stahlbeton verbaut. Die Decke hatte eine Stärke zwischen 3 Meter und 3,6 Meter. FINK II wurde als Werftanlage geplant und war vorwiegend ein Reparatur- und Montagebunker für U-Boote und Schiffe. Zudem liefen aus FINK II 114 U-Boote vom Stapel, die meisten vom Typ VII C.

1945 wurde FINK II durch Bombenangriffe und einer Sprengung zerstört. Durch die Detonation der Sprengung stürzten die innere Stützwände und Teile des Daches ein. Eine vollständige Beseitigung der Anlage war nicht möglich. In den 60ern trug man einen Teil der Ruine ab und die Kammern wurden zugeschüttet, danach war nur noch ein kleiner Teil sichtbar. Der letzte Teil wurde in den 80ern zugeschüttete, danach war der Bunker nicht mehr zu sehen und geriet in Vergessenheit.

Mit der Start- und Landebahnverlängerung von Airbus in Finkenwerder tauchte der Bunker wieder auf. Man schrieb einen Wettbewerb aus, woraufhin kirsch bremer artandarchitecture 2006 die wieder freigelegte Bunkerruine zu einem zeitgemäßen Denkmal machten. Nun ist es ein Mahnmal gegen den Krieg und ein Gedenken an die ab 1941 für den Bau eingesetzten Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. (fr)



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