Donnerstag, 21. April 2011

Elbphilharmonie: Die Kosten explodieren aufgrund naiver Planungen

Elbphilharmonie © F. Rasch
Nicht wenige Hamburger verfluchen das Projekt Elbphilharmonie, dass die Stadt Hamburg Unmengen an Geld kostet. Nicht ganz schuldlos am Desaster ist das bekannte Bauunternehmen Hochtief. Allerdings bekommt man als Außen stehender auch den Eindruck, dass die Hamburger Politiker sich seit vielen Jahren an der Nase herumführen lassen.

Als man 2004 mit dem Projekt Elbphilharmonie begann, war davon die Rede, dass das Objekt 186,7 Millionen Euro kosten soll. Und schon damals schüttelten viele Bürger der Hansestadt den Kopf, aufgrund dieses „sehr unnötigen Projektes“, wie viele Hamburger sagen. Denn allen ist klar, dass sich ein Besuch eines Konzerts in der Elbphilharmonie nur wenige „Normal-Verdiener“ leisten können.

Somit handelt es sich hierbei um ein Projekt, wofür alle Hamburger zahlen müssen, aber nur wenige etwas haben. Hinzu kommt die sehr naive Planung des neuen Hamburger Wahrzeichens. Aus diesem Grund droht jetzt auch Ärger zwischen der Stadt und dem Essener Bauunternehmen Hochtief. Es gibt Hunderte von Streitfällen, die alle vor Gericht landen werden. Weitere Kosten für Hamburgs Bürger.

Streitpunkt sind die Kosten: Anstatt ursprünglich 186,7 Millionen Euro, soll die Elbphilharmonie jetzt fast 400 Millionen Euro kosten. Das ist eine Fehlkalkulation von über 50%. Dabei hatten sich beide Seiten im Jahr 2008 eigentlich auf eine feste Summe von 323,5 Millionen Euro geeinigt. Daher muss man sich als einfacher Bürger doch die Frage stellen: Wie kann es sein, dass man sich einigt und es dann doch noch teurer wird. Werden da keine Verträge gemacht?

Soweit man aber mitbekommen hat, wurden damals durchaus Verträge unterzeichnet. Dennoch fordert Hochtief jetzt weitere 41,2 Millionen Euro mit der Begründung, dass der Bau so schwierig sei. Doch auch hier muss man sich Fragen: Sollte das ein Bauunternehmen nicht vorher wissen? Eigentlich geht man doch davon aus, dass alle Faktoren berücksichtigt wurden. Die Stadt Hamburg will die neue Forderung jetzt bis ins Detail prüfen. 

Fertigstellung der Elbphilharmonie erst Ende 2013

Die zusätzlich geforderten 41,2 Millionen Euro setzt sich aus vielen Einzelforderungen zusammen. Ein weiterer Punkt der für Streit sorgt, ist die verspätete Fertigstellung. Nun soll die Elbphilharmonie nicht wie geplant Ende 2011 fertiggestellt wird, sondern erst Ende 2013. Eine Tatsache die noch viele weitere Millionen Euro verschlingen wird. Eine Ende des Streits um die Kosten der Elbphilharmonie ist nicht in Sicht. (fr)

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