Mittwoch, 14. August 2013

HSV Handball und Frank Rost – Was ist da los?

o2 World Hamburg. © F. Rasch
Frank Rost wurde im Juni HSV Handball-Geschäftsführer. Die Freude bei den Fans und Fachleuten war groß. Der ehemalige Fußball-Torwart sollte den Verein nach vorne bringen. Und nun ist alles wieder vorbei? Das zumindest vermelden einige Medien.

Der HSV Handball stellte im Juni 2013 Ex-Nationaltorwart Frank Rost als neuen Geschäftsführer vor. Der ehemalige Fußballer sollte den HSV Handball (hat nichts mit dem Hamburger SV zu tun) nach oben führen. Strukturen sollten verändert und das Ansehen des jungen Vereins gesteigert werden. Doch nun ist genau das Gegenteil eingetreten.

Alles begann laut einem Bericht der „BILD-Zeitung“ bei der Saison-Eröffnungs-Pressekonferenz bei Klub-Sponsor AOK Rheinland/Hamburg. Demnach sagte Frank Rost bei der Veranstaltung: „Mit unserem Etat müssen wir eigentlich Meister werden.“ Daraufhin antwortete Trainer Martin Schwalb: „Vizemeister“. „Mit unserem Etat müssen die Titel nur so reinrollen“, entgegnete Rost daraufhin.

Dann wurde der Geschäftsführer noch deutlicher: „Es ist eine positive Verpflichtung, wenn man zu den bestbezahlten Spielern zählt. Wer mit diesem Druck nicht umgehen kann, ist hier fehl am Platz!“ Neben der unterschiedlichen Ansichten über die Zukunft des Klubs soll es allerdings noch weitere Unstimmigkeiten zwischen Rost und Verantwortlichen des Vereins geben.

Beim Transfer übergangen

Der HSV Handball war in den vergangenen Wochen auf der Suche nach einem Linkshänder für den Rückraum. Mit Zarko Markovic (26) hat man den gesuchten Spieler gefunden. Auf der Website des Vereins wurde der Transfer bereits bekannt gegeben. Geschäftsführer Frank Rost wurde bei diesem Transfer übergangenen, vermelden die Medien.

Es ist sehr ungewöhnlich, dass ein Geschäftsführer im Vorwege nicht ausreichend über einen geplanten Transfer informiert wird. Das empfand wohl auch Frank Rost und kritisierte vermutlich die Brüder Matthias und Andreas Rudolph. Dabei war vom Anfang an abzusehen, dass es keine leichte Zusammenarbeit wird zwischen Rost und den Rudolph-Brüdern.

Wer Frank Rost kennt, der weiß dass der Ex-Profi klare Meinungen hat und diese auch entsprechend vertritt. Die Brüder Matthias und Andreas Rudolph handeln als Mehrheitsgesellschafter und eigentliche Chefs des HSV Handball ganz ähnlich. Es war klar, dass es knirschen würde. Zumal Frank Rost einiges verändern wollte im Verein.

Der Auslöser für die Unstimmigkeiten war unter anderem, das Rost beim Transfer von Markovic übergangen wurde. Nun wird die Zusammenarbeit enden. Aber wie, dass ist noch nicht klar. Es bahnt sich eine Schlammschlacht an. Der HSV Handball wird einen enorm großen Imageschaden davontragen, ganz egal wie die Angelegenheit am Ende ausgeht.

Gerüchte vom Rücktritt sind falsch

Matthias Rudolph sagte zum Beginn der Woche gegenüber den Medien: „Rost hat gestern Abend seinen Rücktritt vom Amt des Geschäftsführers angeboten.“ Kurze Zeit später sagt Rudolph gegenüber „SPIEGEL ONLINE“: „Rost hat mir heute Morgen gesagt, dass er vom Amt des Geschäftsführers beurlaubt werden wolle. Er sagte, das sei arbeitsrechtlich so machbar.“

Auf Nachfrage der „Welt“ am Dienstag sagte Frank Rost: „Wer hat erzählt, dass ich zurückgetreten bin?“ Während dessen saß der Ex-Fußballer in seinem Büro und ging seiner Arbeit nach und verwies für weitere Fragen an den Präsidenten des HSV Handball. Dieser sagte zu „SPIEGEL ONLINE“: „Wenn Rost jetzt denkt, dass wir ihn ein Jahr weiterbezahlen, dann sind wir damit nicht einverstanden.“ (fr)

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