Dienstag, 16. August 2011

30 Minuten Panik in der S-Bahn – aber warum?

Der Fußball-Bundesligist Hamburger SV bestritt am vergangenen Wochenende ein Heimspiel gegen Hertha BSC und wie immer fuhr ein Großteil der Stadionbesucher mit der S-Bahn nach Hause. Nur lief es für über 600 Fahrgäste nicht wie geplant, denn sie waren über 30 Minuten im Zug gefangen.

Über 600 Fahrgäste waren am Samstag in der S-Bahn gefangen da der Strom abgeschaltet wurde. Die Ursache für die beabsichtigte Abschaltung des Stroms hing damit zusammen, dass laut einer Polizei-Meldung einige Randalierer nach einer Prügelei in den S-Bahn-Tunnel geflüchtet sind, woraufhin aus Sicherheitsgründen sofort der Strom abgestellt wurde um kein Menschenleben zu gefährden.

Ein Zug der sich im Tunnel befand wurde aufgrund der Stromabschaltung beim Bahnhof Königsstraße gestoppt und es wurde die Notbeleuchtung eingeschaltet. Über 30 Minuten waren die etwa 600 Fahrgäste in der S-Bahn gefangen, wodurch Panik entstand. Bei der Polizei gingen Notrufe ein. Fahrgäste schlugen einige der Fenster im Zug ein da die Luft in der vollen S-Bahn immer schlechter wurde.

Der Grund für die lange Wartezeit im Zug war, dass die Bahnschienen vor der Evakuierung von der Feuerwehr erst einmal geerdet werden mussten. Das ist Vorschrift, ansonsten besteht höchste Lebensgefahr für die Rettungskräfte. Gegen 19.15 Uhr holte die Bundespolizei, Rettungsdienst und Feuerwehr die Fahrgäste aus der S-Bahn. Die Fahrgäste wurden dann zum Bahnhof Königsstraße begleitet.

Verletzte gab es trotz der Panik nicht. Zwei Frauen mussten mit Kreislaufproblemen behandelt werden, eine davon wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Ungeklärt ist allerdings immer noch, ob es tatsächlich Randalierer gegeben hat, die dafür sorgten, dass der Strom abgestellt werden musste und die Fahrgäste im Zug gefangen waren. Ermittler werten derzeit die Videoaufnahmen aus, um genau prüfen zu können, ob es wirklich eine Schlägerei gab. (fr)

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