Die Viermastbark „Peking“ und die Stadt Hamburg sind eng miteinander verbunden und deswegen ist die Heimkehr nach 88 Jahren auch ein ganz besonderes Ereignis. Der Viermaster wurde bis Anfang 1911 in der Hamburger Werft Blohm & Voss gebaut und war eines von insgesamt 83 Schiffen dieser Baureihe. Vier Flying-P-Liner sind heute noch erhalten und eines davon ist die nun heimgekehrte „Peking“.
Neben der „Peking“ gibt es außerdem noch die „Pommern“, die als Museumsschiff in Finnland liegt. Die „Passat“ eines der Wahrzeichen Travemündes und die „Padua“, die vielen Hamburgern vom Hafengeburtstag bekannt sein dürfte: Die „Padua“ ist heute als russisches Segelschulschiff „Krusenstern“ auf den Meeren unterwegs.
Die „Peking“ und ihre Schwesterschiffe gelten als schnelle und robuste Windjammern und waren früher die technisch modernsten Segelschiffen auf den Weltmeeren. Die Peking wurde als Frachtschiff für den Salpeterhandel mit Chile eingesetzt und schaffte es in nur knapp über 70 Tagen von Hamburg ins chilenische Valparaiso. Dabei umrundeten die die Flying-P-Liner regelmäßig problemlos die bei gefürchtete Passage um Kap Hoorn.
Nach nur drei Chile-Reise in den Jahren 1912 und 1913 wurde die Peking im Ersten Weltkrieg in Valparaiso interniert und 1921 als Kompensation für Kriegsschäden an Italien übergeben. 1923 kaufte die Reederei F. Laeisz die „Peking“ zurück und es ging fortan wieder auf die Reisen nach Chile. Dann kam die Weltwirtschaftskrise und traf auch die Reederei F. Laeisz. 1932 wurde das Schiff an die Briten verkauft und wurde zum Segelschulschiff umgebaut.
Seit 1974 in New York
Im Jahr 1974 ersteigerte die J. Aron Charitable Foundation das Schiff und schleppte den Windjammer nach New York. Dort wurde die Peking wieder hergerichtet und war eines von sechs Schiffen das South Street Seaport Museums. In New York wurde zuletzt allerdings kaum noch in das Schiff investiert und so gammelte die „Peking“ vor sich hin.
2016 wurde entschieden die „Peking“ zurück nach Hamburg zu holen. Anfang September 2016 verließ die Peking ihren Platz im New Yorker South Street Seaport Museum und wurde von drei Schleppern in eine rund zehn Kilometer entfernte Werft auf Staten Island gebracht. Dort begannen die Vorbereitung für die Atlantik-Überfahrt nach Deutschland.
Die „Peking“ erreicht die Elbphilharmonie
Nach der Überfahrt nach Brunsbüttel wurde der Peters Werft die Sanierung der Peking übertragen. Die aufwendige Restaurierung war erfolgreich und so wurde die „Peking“ am Montagabend wieder zurück nach Hamburg gebracht. In Hamburg wird der Großsegler künftig das Aushängeschild des Deutschen Hafenmuseums sein. Die Fahrt in die Hansestadt war ein Highlight. Entlang der Elbe hatten sich tausende Zuschauerinnen und Zuschauer versammelt um das maritime Ereignis live mitzuerleben.
Auf der Elbe begleitete eine Flotte von historischen Schiffen und Yachten die „Peking“ bei ihrer Überführung in ihren Heimathafen. Am Montag gegen 17.30 Uhr wurde sie hier mit Wasserfontänen und einem gigantischen Hubkonzert empfangen. Mit dem Abendhochwasser erreichte die „Peking“ die Elbphilharmonie, wo sie gedreht wurde, um sie danach rückwärts an ihren neuen Liegeplatz im Hansahafen zu bugsieren.
Foto: © Jan Adenbeck Photography
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen