Mittwoch, 15. Februar 2012

Wasserturm Schanzenpark im Wandel der Zeit

Mövenpick Hotel © F. Rasch
Eine der ersten Bauten die einen im Hamburger-Schanzenviertel auffallen, ist ein fast 60 Meter hoher Wasserturm, der mitten im Schanzenpark steht. Anfang des 19. Jahrhunderts war dieser Turm ein sehr wichtiger Bestandteil der örtlichen Wasserversorgung. Bis in die 60er-Jahre wurde der Turm genutzt, danach war es ruhig um das Wahrzeichen der Sternschanze. In den 2000ern wurde der Turm zu einem Hotel umgebaut.

Die Optik des Hamburger Schanzenparks wird insbesondere durch einen 57,5 Meter hohen Wasserturm geprägt. Die Erhebung auf der der Wasserturm 1910 erbaut wurde liegt auf einer Höhe von 28 Metern über Normalnull (NN), wodurch es der höchste Punkt im Schanzenviertel ist. Dieser Aspekt führte dazu, dass an dieser Stelle der Wasserturm errichtet wurde – der zur damaligen Zeit größte Wasserspeicher Europas.

Bis in das Jahr 1908 bediente man sich in Hamburg und Umland an ein altes, aber sehr ausgeklügeltes System zur Wasserversorgung der Haushalte. Aufgrund steigender Einwohnerzahlen und aus Hygienegründen wurde die gesamte Wasserversorgung modernisiert. Man entwickelte neue Pumpen, die die kontinuierliche Wasserzufuhr in die Haushalte ausreichend sicher stellten.

Aufgrund des umfangreichen Versorgungsgebiets und einer möglichen Gefahr eines Wassermangels an besonders warmen Sommertagen, oder Betriebsstörungen, hielt man den Bau von besonders hoch gelegenen Wassertürmen für erforderlich. Die Hamburger Wasserwerke (HWW) riefen zu einem Wettbewerb aus. Insgesamt gingen 135 Entwürfe für den Sternschanzenturm ein. Man entschied sich für den heute bekannten Entwurf, der zwischen 1907 und 1910 errichtet wurde.

Bis 1961 war der achteckige fast 60 Meter hohe Wasserturm an der Sternschanze in Betrieb, danach war es ruhig um das Industriedenkmal. Trotz vieler Proteste von Anwohnern wurde der Turm in den 2000er-Jahren wiederbelebt und zu einem Hotel umgebaut. Nach sehr umfangreichen An- und Umbaumaßnahmen wurde der Turm im Juni 2007 als das Mövenpick Hotel eröffnet. Das Hotel hat insgesamt 226 Zimmer auf 20 Ebenen. (fr)

Der Wasserturm im Schanzenpark, heute Mövenpick Hotel. © F. Rasch

2 Kommentare:

  1. Ja, fantastisch die Umnutzung. - Wie wars gelaufen?

    Am 4. September 2003 holte sich die Patrizia AG den Hamburger CDU-Schatzmeister Harald Boberg in ihren Aufsichtsrat. Fünf Tage später, am 9. September 2003, stellte die Projekt Wasserturm, Grundstücks GmbH & Co. KG einen Bauantrag für Anbauten wie einen mehrstöckigen Glasanbau für Restaurantgäste, eine große Tiefgarage, unterirdische Zuwegung mit Rolltreppen sowie Boutiquen und weiteren Logistikräumen. Für dieses Vorhaben wurden unter dem Hamburger Finanzsenator Dr. Wolfgang Peiner (Bundesschatzmeister der CDU) zusätzliche Grünflächen (Südhang-Grundstück) des Schanzenparks am 16. Dezember 2003 – trotz eines laufenden Bürgerbegehrens gegen den Grünflächenverkauf und Luxus-Hotelnutzung im öffentlichen Naherholungsgebiet – an die Patrizia AG verkauft.

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  2. Super Kommentar. Dankeschön. :-) Somit ist auch geklärt, wie der Wasserturm zu einem Hotel wurde. :-) Solche Kommentare sind mir immer willkommen.

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